Schliesslich kann ich es ja nicht ändern
Mein Hauptproblem mit den Augen, von Geburt an, ist das Augenzittern, Nystagmus. Es ist wie bei den Scheibenwischern des Autos. Das Bild rutscht hin und her, man kann es kaum fixieren. Dieses Zittern wird vom Gehirn gesteuert, ich kann das gar nicht kontrollieren. Und ich war immer stark kurzsichtig.
Früher habe ich Kontaktlinsen getragen. Doch meine Augen sind anfällig. Der Graue Star kam dazu, er wurde operiert, und man hat mir eine Kunstlinse eingesetzt, die aufgrund meiner Kurzsichtigkeit sehr dick ist. Nach und nach entwickelte sich dann das Glaukom. Mein Gesichtsfeld wurde stark eingeschränkt und jetzt habe ich einen Röhrenblick und sehr trockene Augen.
Seit das Glaukom erkannt wurde, hatte ich drei Operationen, weil die Tropfen irgendwann nicht mehr gewirkt haben. Jetzt ist die Situation mehr oder weniger stabil; für ein Auge nehme ich nach wie vor Tropfen und besuche regelmässig die Kontrollen. Mit der Betreuung durch die Ärzte bin ich eigentlich ganz zufrieden. Das rechte Auge macht immer wieder Probleme – momentan gibt es Schlieren im Glaskörper, die wie Schatten vorbeiziehen – aber solange es sich nicht massiv verschlechtert, unternehme ich nichts. Jede Operation birgt ihre Risiken.
Ich erhalte eine Teilrente von der IV, arbeite aber als Bäcker. Natürlich ist es mit der Seheinschränkung im Beruf schwieriger geworfen, aber man muss es halt annehmen und so gut wie möglich damit leben. Schliesslich kann ich es ja nicht ändern.
Thomas Wethli
Aufzeichnung: Ann-Katrin Gässlein