Anlässlich der Delegiertenversammlung des SZBLIND vom vergangenen 4. September 2021 haben die stimmberechtigten Delegierten der Mitgliedorganisationen den Vorstand in seiner Gesamtheit neu bestellt.

Von Roger Höhener, Verantwortlicher Qualitätsmanagement und Projekte SZBLIND und Nina Hug

Zum Abschluss der offiziellen, vierjährigen Mandatsperiode (2017-2021) haben Helene Zimmermann, Christian Hugentobler, Dario Conforti und Stefan Kaune aus dem Vorstand zurückgezogen. Thomas Dietziker, Präsident des SZBLIND, würdigte deren mehrjährige Arbeit.

Im Hinblick auf eine weitere, vierjährige Mandatsperiode des Vorstandes hat die Delegiertenversammlung daraufhin den Vorstand (inkl. das Präsidium) in seiner Gesamtheit neu bestellt.

Es stellten sich insgesamt 11 Kandidatinnen und Kandidaten zur Wahl. Unter diesen 5 Personen ohne, 6 Personen mit einer Sehbehinderung. Diese Zusammensetzung des Kandidatenfeldes deckte sich hervorragend mit der in den SZBLIND-Statuten geforderten paritätischen Besetzung des Gremiums zwischen betroffenen und nicht betroffenen Personen. Der bis hin zur Delegiertenversammlung amtierende Vorstand hatte auf Grund dieser Ausgangslage bereits im Vorfeld der Delegiertenversammlung folgende Vorschläge angebracht: Erstens, den Vorstand 2021-2025 des SZBLIND von 9 auf 11 Mitglieder zu erweitern und zweitens, vorzuschlagen, die kandidierenden Personen in toto per Akklamation zu wählen.

Die stimmberechtigten Delegierten hiessen die 11-köpfige Zusammensetzung des künftigen Vorstandsgremiums gut und wählten einstimmig und per Akklamation die folgenden 11 Personen ins künftige Vorstandsgremium des SZBLIND:

  • Rita Annaheim, Schweizerischer Blinden- und Sehbehindertenverband (SBV), Bern
  • Antonella Bertolini, Schweizerischer Blinden- und Sehbehindertenverband (SBV), Bern
  • Carmelina Castellino, Blindenschule, Zollikofen
  • Thomas Dietziker, SONNENBERG, Heilpädagogisches Schul- und Beratungszentrum, Baar
  • Susanne Gasser, Schweizerischer Blindenbund (SBb), Zürich
  • Claudia Graf, fokus-plus, Olten
  • Ruth Häuptli, Schweizerische Caritasaktion der Blinden (CAB), Zürich
  • Urs Hiltebrand, Stiftung Accessability
  • Louis Moeri, Association pour le Bien des Aveugles (ABA), Genf
  • Giuseppe Porcu, Schweizerischer Blinden- und Sehbehindertenverband (SBV), Bern
  • Gregor Wadenpohl, Sehbehindertenhilfe Basel

Die Delegiertenversammlung bestätigte schliesslich – ebenfalls per Akklamation – Thomas Dietziker, den bisherigen Präsidenten, für weitere vier Jahre in dieser Funktion.

Statutenänderung gutgeheissen

Die Delegierten hissen eine Statutenänderung gut, gemäss derer es künftig möglich sein wird, dass mehrere Personen auf operativer Ebene des SZBLIND (stets zu zweien) unterschriftsberechtigt sind. In einer national ausgerichteten Organisation wie dem SZBLIND hat es sich in der Vergangenheit immer wieder als schwierig erwiesen, zwei an unterschiedlichen Standorten tätige Personen mit Unterschriftsberechtigung zeitnah (für die Unterzeichnung von Dokumenten) an ein- und demselben Ort zu wissen. Darunter litt der reibungslose Geschäftsgang.

Aufnahme zweier Organisationen

Dem Vorstand lagen zwei Anträge um assoziierte Mitgliedschaften beim SZBLIND vor. Unter diesen jener der Stiftung Landenhof in Unterentfelden (AG) sowie jener der Schweizer Licht Gesellschaft in Olten (AG). Die Stiftung Landenhof wurde kürzlich um einen sog. „visiopädagogischen Dienst“ erweitert. Sie ist damit künftig für rund 70 Schülerinnen und Schüler mit einer Sehbehinderung in der Regelschule des Kantons Aargau zuständig. Die Schweizer Licht Gesellschaft SLG mit Sitz in Olten (AG) pflegt bereits seit vielen Jahren namentlich mit den Low Vision Fachpersonen des SZBLIND einen engen Austausch. Dies nicht zuletzt deshalb, weil sich erwiesenermassen gezeigt hat, dass eine optimale Beleuchtung Menschen mit einer Sehbehinderung dabei unterstützen kann, deren Sehfähigkeit besser wahrzunehmen.

Die stimmberechtigten Delegierten hiessen die beiden Anträge um assoziierte Mitgliedschaft beim SZBLIND je einstimmig gut und begrüssen die beiden Organisationen damit im Kreise der SZBLIND-Mitgliedorganisationen.

Imagekampagne des Sehbehindertenwesens

Am Vormittag der Versammlung diskutierten die Delegierten die Realisierung einer Imagekampagne für das Sehbehindertenwesen. Auf unterschiedlichen Ebenen war konstatiert worden, dass das Blindenwesen in der Öffentlichkeit als sehr heterogenes, diffuses Gebilde wahrgenommen wird. Dem mit einer Image-Kampagne entgegenzutreten war der an den SZBLIND formulierte Auftrag aus der Delegiertenversammlung im 2019. Wie die Imagekampagne des Sehbehindertenwesens aussehen kann, wurde nun – Coronabedingt mit einem Jahr Verzögerung – vorgestellt.

Die Imagekampagne „Veni – vidi – vici“ bedient sich dem bekannten Ausspruch Julius Cäsars, „kam, sah und siegte“. Auf dem Sujet der Kampagne sieht man diesen Schriftzug, allerdings verdeckt der Kopf einer Person das Wort „vidi“ – „sah“. Die Person auf dem Bild trägt ein Schild vor Augen, auf dem steht „In der Schweiz leben 377’000 Menschen mit Sehbehinderung“. Das Sujet wird mit einem Banner komplettiert, auf dem steht. „Selbständig-im-Alltag.ch – „Dank den Organisationen des Schweizer Blindenwesens“

Die Kampagne erzählt die Geschichte der auf dem Sujet sichtbaren Person und zeigt:

  • In der Schweiz leben 377’000 Menschen mit Sehbehinderung / Seheinschränkungen. Wir, die Organisationen des Sehbehinderten- und Blindenwesens sind für sie da.
  • Der «Sieg» über die Sehbehinderung heisst für die Betroffenen: ein möglichst selbständiges Leben leben zu können. Darin werden sie von den Organisationen des Sehbehindertenwesens unterstützt.
  • Die Organisationen des Sehbehindertenwesens unterstützen in jeder Lebensphase, individuell und regional verankert. Jede Geschichte zeigt diese Unterstützung auf.

Nina Hug, Co-Leiterin Marketing und Kommunikation, welche die Kampagne vorstellte, betonte eines der Kommunikationsziele der Kampagne: „Die Menschen in der Schweiz sollen die Geschichten der Betroffenen lesen und so verstehen, dass spezialisierte Dienstleistungen von unterschiedlichen regional verankerten Organisationen den betroffenen Menschen helfen, ihr Leben zu gestalten.

Der Vorstand wollte von den Delegierten wissen, ob sie diese Kampagne geeignet finden, das Image des Sehbehindertenwesens in der Öffentlichkeit zu verbessern. Die Delegierten haben die Kampagne zur Umsetzung empfohlen, mit 27 Ja-Stimmen und 14 Enthaltungen.

Im Folgenden wird der SZBLIND mit Finanzierungsgesuchen an die Mitgliedorganisationen herantreten. Erst wenn entsprechende Finanz-Zusagen der Mitgliedorganisationen eintreffen, wird die Umsetzung der Imagekampagne gestartet. Eine Begleitgruppe aus den Mitgliedorganisationen wird dann zusammengestellt und die Weiterarbeit eng begleiten.