Interview mit Adrian Obrist, CEO von digitalSTROM

Porträt-Foto von Adrian Obrist

Bil: digitalStrom

SZBLIND: Herr Obrist, das Smart Home hat viel Potenzial, das Leben der Menschen zu erleichtern. Inwiefern auch das von blinden und sehbehinderten Menschen?

Adrian Obrist: Ein digitalSTROM Smart Home sorgt für ein Mehr an Komfort, Flexibilität, Bequemlichkeit und Sicherheit – und zwar für jeden. Eine ganz besonders wichtige Rolle spielt dabei die Möglichkeit, Geräte im Haus per Sprache zu bedienen und steuern sowie entsprechendes Feedback der Geräte über die Sprachausgabe zu erhalten. Menschen mit eingeschränkter oder fehlender Sehkraft oder Pflegebedürftige können dadurch wieder eigenständig Geräte bedienen.

Wie funktioniert das System von digitalSTROM?

digitalSTROM nutzt zwei global verfügbare Infrastrukturen im Haus: die vorhandenen Stromleitungen und das IP-Netz. Über die Stromleitung werden mit unseren Hardware-Bausteinen analoge Geräte wie z.B. Lampen oder Rollläden digitalisiert und miteinander vernetzt. Bereits digitalisierte und vernetzungsfähige Geräte werden über die IP-Schnittstelle auf Softwareseite eingebunden.

Können sich sehbehinderte Menschen dann per Sprachsteuerung z.B. einen Tee kochen?

Ja, so kann man beispielsweise den Teekocher per Sprache bedienen. Sie müssen dann nur den Wunsch aussprechen, dass sie einen Tee trinken möchten und digitalSTROM startet automatisch den Teekocher. Ein weiterer Vorteil: Sie werden auch automatisch per Sprachausgabe darüber informiert, wann das Teewasser fertig ist.

Das Bild zeigt eine Stele mit verschiedenen Lichtschaltern, einem Fenster und Lautsprechern.

Bild: SZBLIND

Braucht es grosse Umbaumassnahmen für das Smart Home?

Nein, und das ist auch ein wichtiger Vorteil von digitalSTROM gegenüber anderen Smart Home-Systemen: Unsere Komponenten lassen sich aufgrund der extrem kleinen Bauweise vollkommen neutral verbauen – sowohl im Neubau als auch in Bestandsimmobilien. Damit lässt sich jedes Zuhause ohne grossen baulichen Aufwand und ohne Eingriffe in das Raumdesign nachrüsten.

Interview: Andrea Eschbach

In den Räumlichkeiten des Ressorts Hilfsmittel des SZBLIND, Niederlenzer Kirchweg 1, 5600 Lenzburg, findet ab 19. November 2018 bis Ende März 2019 die Ausstellung „Aspekte einer digitalen, inklusiven Wohnlösung“ statt. Die Ausstellung demonstriert, wie man sich dank der digitalSTROM-Vernetzung im Haushalt sinnvoll helfen lassen kann.