Nachgefragt 3/2019
Ein Gürtel zur Navigation
Als Ergänzung zum weissen Stock verwendet Regina Reusser seit einem Monat den feelSpace Orientierungsgürtel. „Der Gürtel erlaubt es mir, mich einfacher auf freien Flächen zu orientieren“, erklärt die blinde Mitarbeiterin der Fachstelle Hilfsmittel des SZBLIND. Der Gürtel gibt durch Vibrationen den magnetischen Norden an. Wenn Regina Reusser zum Beispiel einen grossen Platz oder eine Strasse gerade überqueren möchte, achtet sie darauf, dass der Navigürtel immer an der gleichen Stelle am Körper vibriert. So weiss sie, dass sie ihre Richtung beibehält. Vibriert der Gürtel plötzlich statt an der Seite weiter hinten oder vorne, zeigt dies an, dass sie ihre Position verlassen hat und nicht mehr geradeaus läuft. So kann sie sich leicht neu ausrichten. Wer mit der Ausrichtung am magnetischen Norden Mühe hat, kann den Gürtel auch umstellen auf den Modus Strasse. „In diesem Modus richtet man sich zunächst an der Strassenkante zur Überquerung aus. Der Gürtel vibriert dann am Bauchnabel solange man wirklich gerade aus läuft“, erklärt Regina Reusser. „Mir erlaubt der Gürtel, nicht immer den Leitlinien entlang laufen zu müssen. Ich kann so auch mal Ecken schneiden“, beschreibt sie die Vorteile. Wenn der Gürtel mit der App gekoppelt wird, kann man via GPS auch einen Favoriten-Punkt definieren und sich via Luftlinie zurück zu diesem Punkt orientieren. „In meinen Ferien an der Nordsee habe ich das bei einer Wattwanderung ausprobiert. Auf fünf Meter genau habe ich so meinen Ausgangspunkt wieder gefunden“, schmunzelt Regina Reusser. Einziger Nachteil des Gürtels sei, dass an Orten mit vielen magnetischen Feldern, zum Beispiel am Bahnhof, manchmal Störsignale auftreten.
Produkt-Nr.: 01.103-13, zum Preis von CHF 1’564.00 im SZBLIND-Shop: www.szblind.ch/shop
Das Gespräch mit Regina Reusser, Mitarbeiterin der Fachstelle Hilfsmittel des SZBLID führe Nina Hug.