Buch

Mit Sehbehinderung im Altersheim

tactuel_03_2017_Fachliteratur_StudieWie lässt sich die Pflege zur Selbstständigkeit bei Menschen mit Sehbehinderung gestalten? Wie ist die inkludierende Alterseinrichtung zu organisieren? Dieses Buch bietet Grundlagen und Praxisbezug. Der gerontagogische Ansatz wird anhand von Beispielen für die Praxis dargestellt und mit ausgewählten Aufsätzen aus Referenzfächern wie Ophthalmologie, Gerontopsychologie und Soziale Gerontologie unterlegt.

Fatima Heussler, Judith Wildi, Magdalena Seibl (Hrsg.): Menschen mit Sehbehinderungen in Alterseinrichtungen. Verlag Seismo, SZBLIND 2808
Curricula

Teilhabe am gesamten Bildungssystem

Die UN-Behindertenrechtskonvention fordert die Teilhabe von Menschen mit Behinderung an einem qualitativ hochwertigen, inklusiven Bildungssystem auf allen Ebenen. Aber was heißt das konkret für blinde und sehbehinderte Menschen? Wie müssen die angemessenen Vorkehrungen gestaltet sein, die auf allen Bildungsebenen einklagbar sein sollen? Es ist das Ziel der vorliegenden Publikation, die drei Spezifischen Curricula aus den Handlungsfeldern Schule, Berufliche Rehabilitation und Übergang Schule-Beruf erstmals gemeinsam vorzulegen.

Sven Degenhardt, Wiebke Gewinn, Marie-Luise Schütt (Hrsg.): Spezifisches Curriculum für Menschen mit Blindheit und Sehbehinderung für die Handlungsfelder Schule, Übergang von der Schule in den Beruf und Berufliche Rehabilitation. Verlag Books on Demand, SZBLIND 2810

Diese Medien sind erhältlich in der SZBLIND-Bibliothek: www.szblind.ch/fachbibliothek

Pflegefachpersonen erkennen Sinnesprobleme

Von Stefan Spring

In jedem zweiten Alters- und Pflegeheim und in der Mehrheit der Spitex-Organisationen der Schweiz wird mit dem RAI-Erfassungssystem (Resident Assessment Instrument) gearbeitet. Qualifizierte Pflegefachpersonen schätzen dabei den Gesundheitszustand ihrer Klientinnen bzw. Patienten ein, entwickeln daraufhin die Pflegeplanung und nutzen das System – zumindest in der stationären Alterspflege – auch für die Leistungsabrechnung. In diesem Rahmen werden auch die Sinnesleistungen Sehen und Hören eingeschätzt. Der SZBLIND hat nun erstmals Einblick in anonymisierte Daten von über 40‘000 Personen erhalten. Etwa die Hälfte lebt in einem Heim, die andere Hälfte wird durch eine Spitex-Organisation betreut.

Die Analyse der Daten liegt im neusten Forschungsbericht des SZBLIND vor: Das Pflegepersonal hat bei 42% der älteren Menschen in den Alters- und Pflegeheime und bei 23% der durch die Spitex gepflegten Personen eine Beeinträchtigung des Sehvermögens festgestellt. Alleine die Pflegefachwelt steht also mit 72‘000 Personen mit einer Sehbeeinträchtigung in Kontakt. Die 2012 durch den SZBLIND berechneten Zahlen zur Sehbehinderung in der Schweiz werden dadurch einmal mehr bestätigt. Analoge Resultate liegen auch für das Hörvermögen (48% in den Heimen bzw. 30% in der Spitex) vor. Da eine vertiefte Analyse möglich war, konnte auch erkannt werden, dass rund 27% der Menschen in Institutionen und 11% der zu Hause gepflegten Personenzumindest eine leichte Hörsehbeeinträchtigung erleben.

SZBLIND Studie: Stefan Spring (2017) „Sehen und Hören in Spitex- und Heimpflege“. Erhältlich als barrierefreies PDF unter www.szblind.ch , Fachpersonal, Forschungsberichte. Oder als Ausdruck in der SZBLIND Fachbibliothek