editorial 01/2019
Ein neues Jahr und neue Pläne. Auch für den Urlaub. Welches Reiseziel soll es dieses Jahr in den Sommerferien sein? Was wollen wir sehen, was erleben? Solche und ähnliche Diskussionen werden derzeit sicher in vielen Schweizer Haushalten geführt. Die grosse Mehrheit kann dabei voll und ganz ihre Vorlieben priorisieren. Menschen mit Sehbehinderung hingegen sind bei ihrer Wahl der Reisedestination eingeschränkter. Denn auch wenn eine grosse Selbständigkeit im Alltag vorhanden ist, beruht diese meist auf in Orientierungs- und Mobilitätstrainings eingeübten Wegen oder auf der genauen Kenntnis des Einkaufsladens um die Ecke.
Eine Feriendestination muss deshalb für blinde und sehbehinderte Menschen bestimmte Kriterien erfüllen – je nachdem ob die Reise allein oder mit sehenden Begleitpersonen durchgeführt wird. Ist die Destination einmal ausgewählt, nimmt auch die Reiseplanung viel mehr Zeit ein.
Die öffentlichen Verkehrsmittel sind für sehbehinderte und blinde Menschen das zentrale Fortbewegungsmittel. Wie SBB und Flughafen Zürich ihr Personal schulen und welche Services sie anbieten um sehbehinderte Menschen zu unterstützen, erfahren Sie im aktuellen Heft
Jonas Pauchard, der blind ist und Yves Kilchör, der stark sehbehindert ist, machen sich immer wieder gemeinsam auf in ferne Städte und Länder. Im zweiten Schwerpunktartikel geben sie Tipps, wie sie sich auf ihre Reisen vorbereiten, welche Hilfsmittel sie verwenden und welche Menschen Sie vor Ort treffen.
Christoph Ammann hat Reisen zu seinem Beruf gemacht. Das war, als er noch gut sah. Doch der vor neun Jahren erblindete Reisejournalist, berichtet auch heute noch vom Weihnachtsmarkt in Nürnberg oder dem Marktgeschehen in Taiwan. Wie das möglich ist, beschreibt er in seinem Artikel.
In der Rubrik Plattform informieren wir Sie über das Leben der Blindenführhunde vor der Ausbildung und nach ihrer aktiven Zeit. Und wir erklären, was Texte leserlich und lesbar macht und wie sich der SZBLIND in seinen neuen Broschüren an den Kriterien inklusiven Kommunikationsdesigns orientiert. Auch für die Gestaltung der Zeitschrift tactuel haben wir uns an vielen dieser Gesichtspunkte orientiert, um einen guten Kompromiss zwischen Leserlichkeit und attraktivem Layout zu finden. Wenn Sie Anregungen zur Leserlichkeit haben, nehmen wir diese gerne entgegen: info@tactuel.ch.
Auf diesem Weg möchte ich ausserdem Jean Roche, Verantwortlicher Sozialarbeit und Rehabilitation der Fondation asile des aveugles, für seine Tätigkeit in der Redaktionsgruppe danken. Carine Verdon, Ergotherapeutin bei der Fondation asile des aveugles, hat seinen Platz eingenommen.
Nina Hug, Redakteurin tactuel Deutschschweiz.