Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
Schon vor vielen Jahren bin ich mit meinen sehbehinderten und blinden Arbeitskollegen und -kolleginnen ins Gespräch über das Thema Sport gekommen. Ich war neugierig: Gehen sie joggen im Wald? Nehmen sie dann ihren Hund mit? Oder laufen sie gemeinsam mit ihrem Partner oder ihrer Partnerin? Ihre Antworten zeigten, dass es ganz unterschiedliche Lösungen gibt; und alle garantieren Spass an Bewegung.
Der erste blinde Profi-Sportler, den ich kennen lernte, legte Höchstleistungen im Weitsprung hin. Viele Jahre trainierte er fast täglich. Er erzählte über die „Guides“: andere Personen, häufig ebenfalls Sportlerinnen Sportler, die ihre blinden und sehbehinderten Kolleginnen und Kollegen begleiten und unterstützen. Für viele Sportarten sind Guides unverzichtbar; ihr Beitrag und ihr Engagement kann nicht genug wertgeschätzt werden.
In dieser Ausgabe von tactuel schenken wir Ihnen einen Einblick in die vielfältigen Möglichkeiten, wie blinde und sehbehinderte Menschen Sport treiben können. Vieles geht auf die Disziplin und die Ausdauer der Sportler und Sportlerinnen selbst zurück. Es sind aber auch Organisationen wie PluSport oder Blind Jogging, die es Menschen ermöglichen, in der Gruppe verschiedene Sportarten kennen zu lernen und zu trainieren.
Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre.
Ann-Katrin Gässlein, Redaktorin