Liebe Leserin, lieber Leser

Portrait_Ann-Katrin_Gässlein-150x150Detektivin, Tiefseetaucherin oder Schriftstellerin – das waren meine frühesten Berufswünsche, aufgekommen irgendwann während der Schulzeit. Der Realität standgehalten hat nur der erste Wunsch, und auch diesen musste ich anpassen. Allerdings gab es damals nicht die gleichen Möglichkeiten, die Berufswelt kennenzulernen.

Heute ist das anders: Beim „Nationalen Zukunftstag“, der vor einigen Jahren den „Tochtertag“ abgelöst hat, sollen Jungen und Mädchen Berufsfelder „schnuppern“ gehen, die traditionell dem anderen Geschlecht zugeordnet werden. In der Oberstufe häufen sich dann die obligatorischen Schnupperwochen. Im Idealfall hat jeder und jede beim Schulabschluss eine ungefähre Vorstellung davon, in welche Richtung ihr oder sein Weg gehen wird. Und noch idealer ist es, wenn man auf diesem Berufsweg die eigenen Interessen, Fähigkeiten und Talente optimal einsetzen und verwirklichen kann.

Für sehbehinderte und blinde Jugendliche ist der Prozess längst nicht nur eine schwierige Entscheidungsfindung. Sie können nicht nur wählen, sondern müssen kämpfen: Gegen Vorbehalte bei Arbeitgebern, gegen starre Strukturen bei den Berufsschulen und gegen die eigene Zurückhaltung. Es gibt auch viel Unterstützung, von Seiten der Schulen und der Invalidenversicherung, so dass auch Erfolgsgeschichten keine Ausnahmen sind. Doch bleibt immer noch viel zu tun: Nicht zuletzt im Bereich der Bildungsmedien an den Schulen und der Lehrmittel für die Ausbildungen.

Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre.

 

Ann-Katrin Gässlein, Redaktorin