Aus dem SZBLIND – Norbert Schmuck geht in Pension: Eine Würdigung
Am 30. September wird Norbert Schmuck den SZBLIND nach genau 10’561 Tagen verlassen. Norbert Schmuck erreicht das ordentliche Pensionsalter und wird ab dem 1. Oktober stolzer Bezüger einer vollen AHV-Rente. Mehr noch, er wird ab diesem Datum uns allen zurufen können, „während 24 Stunden am Tag kann ich nun machen was ich will!“. Doch bin ich sicher, dass Norbert nicht die Hände in den Schoss legen wird. Er wird sich seinen verschiedenen Engagements und vor allem der Musik widmen.
Von Matthias Bütikofer, Geschäftsleiter SZBLIND
Norbert Schmuck wurde am 1. November 1991 als Ressortleiter der Fort- und Weiterbildung eingestellt. Die gesamte Fort- und Weiterbildung befand sich (gemessen am heutigen Standard) noch in den Kinderschuhen. Norbert Schmuck richtete sein Augenmerk damals besonders auf den Aufbau eines Netzwerks geeigneter Kursreferentinnen und -refernten und dann, in einem zweiten Schritt, auf die Herleitung adäquater Curricula sowie die Festlegung einer verbindlichen Kursplanung und -durchführung. Dank seiner vorausschauenden und systematischen Arbeitsweise nahm dieser damals noch junge Geschäftsbereich langsam Fahrt auf, sodass er sich parallel dazu und infolge einer Vakanz zuerst interimistisch und dann als Dauerlösung nunmehr der Leitung des Ressorts Öffentlichkeitsarbeit und Mittelbeschaffung annahm. Die Wahl von Norbert Schmuck als Leiter dieses Geschäftsbereichs erfolgte im Jahr 1998. Wer auch immer für diese Wahl zuständig war, man muss diesen Entscheid im Nachhinein als äusserst glückliche Fügung für den SZBLIND anerkennen!
Unter der Ägide von Norbert Schmuck wurde der gesamte Geschäftsbereich professionalisiert und der Arbeits- und Leistungsfächer schrittweise mit spezifischen Projekten vertieft und ergänzt, welche einer Dachorganisation würdig sind. Dabei wurde das Branchenmarketing mit der erstmaligen Durchführung der Preisverleihung „Canne Blanche“ auf ein neues Niveau gehoben. Dieser Verdienstpreis des institutionellen Blinden- und Sehbehindertenwesens wird seither regelmässig vergeben.
Ab dem Jahr 2003 erfasste der eingeleitete Professionalisierungsschub alle Bereiche der Mittelbeschaffung. Dabei wurde die alte Inhouse-Spenderdatenbank externalisiert und durch ein onlinebasiertes Customer Relationship Management System (CRM) ersetzt. Parallel dazu wurden – getragen vom Gedanken der komparativen Vorteile – gezielte Kooperationen mit externen Marketingagenturen aufgebaut, welche ab dem Jahr 2009 in die langjährige, bewährte Zusammenarbeit mit der Agentur Spinas civil voices mündete. Ebenfalls in diese Zeitperiode fiel der Aufbau eines gezielten Grossspender-Marketings.
Norbert Schmuck hat seit Anbeginn seiner Tätigkeit erkannt, dass der Erfolg in der Mittelbeschaffung stark von der Bekanntheit und der Reputation des SZBLIND abhängt. Entsprechend haben sich er und sein Team ins Zeug gelegt, neue Kampagnenkanäle zu erschliessen, um die Mission des SZBLIND gegen aussen sichtbarer zu machen. In diesem Zusammenhang sei hier die Herausgabe der SZB-Sondermarke der Schweizerischen Post im Jahr 2003 oder die unvergessliche Modeschau für blinde Menschen im Toni-Areal mit Zuschaltung von Schweiz Aktuell besonders zu erwähnen. Später erfolgten breit angelegte Plakatkampagnen mit Persönlichkeiten wie Emil Steinberger, Ann-Marie Blanc, Bernhard Russi usw. Ab dem Jahr 2010 wurde schliesslich die Imagekampagne „Wir Blinden helfen gerne“ in die Wege geleitet. Die TV-Spots und Füllerinserate variierten diese Kernbotschaft und stiessen in breiten Kreisen auf eine ungeahnt hohe Beachtung.
Dass die unter der Leitung von Norbert Schmuck eingeführten Massnahmen in der Mittelbeschaffung und in der Kommunikation nicht folgenlos blieben, zeigen die Ergebnisse. In der Phase von 2002 bis heute sind die Netto-Fundraisingertrag (Legate, Einzelspenden) von 2,5 Mio. auf rund 4 Mio. angestiegen. Beim institutionellen Fundraising stiegen die Netto-Erträge in der gleichen Zeitspanne von CHF 250’000 auf rund CHF 600’000 CHF an. Im Jahr 2018 war der SZBLIND noch vor der Krebsliga und der Caritas jene Organisation, welche in den Printmedien geldwertig schweizweit die höchste Berücksichtigung für Gratis-Füllerinserate zugesprochen erhalten hat.
Neben seiner zielgerichteten, erfolgsorientierten Arbeitsweise war Norbert Schmuck über all die Jahre hinweg im Team des SZBLIND sowie mit allen Partnern unserer Organisation ein konstant ausgesprochen verlässlicher, verbindlicher und im Austausch inspirierender Partner. Er hat die Mission des SZBLIND sowie auch die Figur des institutionellen Blinden- und Sehbehindertenwesens mit den dort arbeitenden Menschen verstanden und von Grund auf geschätzt und respektiert. Wir alle sind uns seiner positiven und prägenden Rolle, welche er im SZBLIND eingenommen hat, bewusst. Sein über die Jahre gekonnt aufgebautes Werk bleibt aber in den Strukturen und im institutionellen Gedächtnis des SZBLIND verankert und bildet eine transparente und motivierende Grundlage für die nächste Marketing-Generation, ihrerseits in einem sich laufend verändernden Kontext mutig und kreativ Impulse zu setzen.
Ich danke Norbert Schmuck auch im Namen von allen, die sich mit ihm im Blindenwesen in irgendeiner Weise verbunden fühlen, für die wunderbaren, gemeinsamen Jahre, die wir im Kreise des SZBLIND verbringen konnten! Auch weiss ich, dass sich unsere Wege unter anderen Vorzeichen weiterhin kreuzen werden. Darüber freue ich mich sehr.