Aus dem SZBLIND 2/2021
Tag der Taubblindheit 2021
Anlässlich des internationalen Tages der Taubblindheit vom 27. Juni organisiert der SZBLIND in Zusammenarbeit mit der Stiftung Tanne, der Taubblindenhilfe und der Westschweizer Stiftung für taubblinde Menschen FRSA das Patchwork-Festival, ein taktiles Kunstprojekt für die Partizipation hörsehbehinderter Menschen.
Von Carol Lagrange
Seit vier Jahren macht der SZBLIND die Öffentlichkeit am 27. Juni – dem Tag der Taubblindheit – auf die Herausforderungen für Menschen mit Hörsehbehinderung und Taubblindheit aufmerksam. Dieses Jahr machen der SZBLIND, die Stiftung Tanne, die Taubblindenhilfe und die Westschweizer Stiftung für taubblinde Menschen FRSAbeim internationalen, vom Verband Deafblind International organisierten Strick-Projekt mit. Ein taktiles Kunstprojekt, bei dem Denkmäler, Bäume und Objekte im öffentlichen Raum in verschiedenen Ländern rund um die Welt eingestrickt werden.
Mit dieser gemeinsamen Aktion zeigen wir, dass Menschen mit Hörsehbehinderung und Taubblindheit auch am sozialen Leben und einer Aktion wie dieser teilnehmen können, wenn sie von Fachpersonen oder qualifizierten Freiwilligen unterstützt oder angeleitet werden. Unter dem Motto „So sind wir dabei!“ strickten hörsehbehinderte Menschen und Menschen ohne Behinderung gemeinsam Strickstücke, die dann zusammengenäht wurden, um die grossen Kunstwerke zu schaffen, die in den Städten Bern, St. Gallen, Zürich, Lausanne, Monthey und Bellinzona zwischen dem 20. und dem 27. Juni zu sehen sind.
Auf www.tag-der-taubblindheit.ch finden Sie Eindrücke des gemeinsamen Strickens, und der eingestrickten Objekte.
Standorte der Strick-Werke
Die Denkmäler, Objekte und Bäume der folgenden Städte werden vom 20. bis 27. Juni Schauplatz der taktilen Kunstaktion:
- St. Gallen: Die Vadian-Statue auf dem Marktplatz
- Zürich: Skulptur tastende Lichter auf dem Heimplatz Zürich
- Bern: Bärenplatzbrunnen
- Lausanne: Laternen und Bäume der Allee in Ouchy
- Bellinzona: Der Baum auf der Piazza Nosetto.
- Monthey: Place du Marché
- Langnau am Albis: Steele Mensch des Wildnisparks
Tests und Hilfestellung bei Hör- und Sehverlust
Im Alter kommt es vor, das Sehen und Hören gleichzeitig abnehmen. Viel zu oft wird dieser gleichzeitige Seh- und Hörverlust einfach als nicht beeinflussbare Alterserscheinung hingenommen. Dies führt dazu, dass sich betroffene Menschen vom sozialen Leben zurückziehen und ihre Selbständigkeit einschränken. Das soll nicht sein, finden die Experten für Sehen und Hören der Fachstelle Hörsehbehinderung des Schweizerischen Zentralvereins für das Blindenwesen SZBLIND. Sie haben deshalb das Informationsportal www.sehen-hören.ch ins Leben gerufen.
Von Nina Hug
Dessen zentrale Botschaft lautet: Auch wenn man mit Hörgeräten und Brille das alte Seh- und Hörvermögen nicht wieder herstellen kann, so kann man doch vieles tun, um mit den Einschränkungen besser zu leben.
Das neue Portal hilft, für sich selbst oder für Angehörige zu erkennen, ob eine Einschränkung im Bereich Sehen und / oder Hören vorliegt. Ein unkomplizierter Test mit einfachen Fragen zu Verhalten und Wahrnehmung im Alltag gibt Hinweise auf manchmal gar nicht bewusst wahrgenommene Einschränkungen des Sehens und Hörens.
Ausserdem zeigen die Spezialisten für Sehen und Hören vom SZBLIND auf, wie mit einfachen Massnahmen das Seh- und Hörpotential optimal ausgeschöpft und spezifische Schwierigkeiten zum Teil kompensiert werden können.
Die Website ist seit dem 1.April online und richtet sich an betroffene Menschen, aber auch an deren Angehörige und Freunde. Das Informationsportal erklärt auch, wie sich Einschränkungen des Sehens und Hörens auf die Psyche und Physis auswirken können und wo betroffene Menschen Hilfe und Rat erhalten, wenn die Einschränkungen im Alltag zunehmend behindernd wirken. Eine grosse Sammlung mit weiterführenden, informativen Links komplettiert die Seite.