Ein Erlebnisbericht:

inklusive Schneeschuh-Wanderung mit Schweizer Skilegende

Zwei Personen in Winterkleidung gehen mit Schneeschuhen durch den Schnee. Die Frau vorne hat an ihrem Rucksack eine Leine befestigt, die zur Frau hinten führt. Die Frau hinten ist im höheren Alter, an ihrem linken Arm hängt ein Geschirr eines Blindenführhundes. Ihr Blindenführhund bewegt sich frei rechts hinter ihr.
Die taubblinde Maria Theresia zusammen mit einer Begleitperson und Blindenführhündin Henni im Schnee. / Bild: Martin Nideröst

Von Martin Nideröst, Verantwortlicher Kooperations-Marketing SZBLIND

Das Thermometer zeigt an jenem himmelblauen Wintermorgen in Andermatt frostige minus 6 Grad Celsius. Labradorhündin Henni führt ihr taubblindes Frauchen Maria Theresia zielstrebig und fürsorglich durchs Eingangsportal in die geheizte Hotel-Lobby. Der sportliche Sepp, der blind und hörbehindert ist, und seine Begleitperson Elisabeth haben es sich in der reservierten Sitzecke gemütlich gemacht und sind in ein angeregtes Gespräch mit anderen Teilnehmenden vertieft. Eine warme Männerstimme begrüsst jeden einzelnen Neuankömmling im sympathischen Urner Dialekt. So auch Hündin Henni, die sich für die Streicheleinheit des Gastgebers mit einem herzergreifenden Blick bedankt. Die charismatische Stimme gehört Bernhard, der allen gleich unkompliziert das Du anbietet. Bernhard Russi, Olympiasieger und Schweizer Skilegende sowie heutiger SZBLIND-Reiseleiter.
«Nun fassen wir die Schneeschuhe», ist Bernhards motivierende Aufforderung zum Start ins gemeinsame Abenteuer. Im nahegelegenen Sportgeschäft legt Tausendsassa Russi gleich selbst Hand an. Er hilft, unterstützt und kontrolliert, damit die ganze Wandertruppe mit dem richtigen Schuh-Unterwerk, mit Stöcken und wettersicherer Kleidung startklar ist. Minuten später läuft Bernhard durch Frau Holles Neuschnee voraus, in dem die Sonnenstrahlen märchenhaft glitzern.
Schritt um Schritt zeichnet jede und jeder seine eigene Spur, die eine ganz persönliche Geschichte erzählt. So auch die Spur von Blindenführhündin Henni. Es sind wertvolle Lebensspuren, die sich im Schnee begegnen und sich hoffnungsvoll in einem barrierefreien Gesamtkunstwerk verschmelzen. Mit dem Titel: Wir leben Inklusion!
Ein paar Tage nach dem Ausflug schrieb die 80-jährige Maria Theresia eine Mail an den SZBLIND: «Es hat mich sehr bereichert in Andermatt. An diesem Tag hatte ich ein grosses Glückgefühl und konnte all meine Sorgen im Hintergrund lassen. Ich danke, dass ich dabei sein durfte. Grüsse auch von Henni.»

Drei Personen in Winterkleidung, mit Schneeschuhen und Stöcken, stehen vor einer verschneiten Bergkulisse. Der Mann ganz rechts schaut direkt in die Kamera. Auf seiner rechten Seite steht eine Frau, neben ihr ein Mann. Sie schauen an der Kamera vorbei.
Bernhard Russi (rechts) leitete die inklusive Schneeschuh-Wanderung. / Bild: Martin Nideröst

Die Schneeschuh-Wanderung hat der SZBLIND in Kooperation mit Visilab Schweiz organisiert. Mit dem gemeinsamen Ziel, dass der unvergessliche Tag mit Reiseleiter Bernhard Russi Menschen mit und ohne Sinnesbeeinträchtigung einander näherbringen und einen unbezahlbaren Moment des Austauschs bieten soll. Die begehrten Teilnahme-Plätze wurden im Rahmen eines vorgängigen Wettbewerbs verlost.


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