Aus dem SZB: 100 Tage im Amt
7 Fragen – 7 Antworten vom neuen Präsidenten
An der Delegiertenversammlung vom Juni haben die Mitglieder des SZB Thomas Dietziker zum neuen Präsidenten des Vorstands gewählt. Zuvor war er bereits während acht Jahren im Vorstand tätig. Die tactuel-Redaktion stellte ihm 10 Fragen zu den ersten 100 Tagen im Amt!
Interview Dani Roduner
Seit gut fünf Monaten sind Sie im Amt. Wie fühlen Sie sich?
Ich fühle mich sehr gut. Die vergangenen Monate waren geprägt durch die Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen unserem Geschäftsführer Matthias Bütikofer und mir. Ende September fand unsere erste Vorstandssitzung in der neuen Zusammensetzung statt. Diese galt es optimal vorzubereiten.
Sie sind neu Präsident, waren vorher acht Jahre schon im Vorstand. Was ändert sich mit dem neuen Amt für Sie konkret?
Nach acht Jahren im SZB Vorstand fühle ich mich sicher in diversen Themen unserer Aufgabe als Dachverband, versuche in meiner neuen Funktion aber die ganze Themenvielfalt zu erfassen.
Sie haben fünf neue Mitglieder (von insgesamt 9 Personen) im Vorstand. Eine Herausforderung?
Die Zusammenarbeit und die Solidarität im bisherigen Vorstand waren optimal. Da gab es eine grosse Menge von menschlichen und fachlichen Qualitäten, welche gut eingesetzt waren. Der neue Vorstand muss sich nun finden. Der Start mit dieser neuen Vorstandscrew ist natürlich eine Herausforderung, müssen doch Funktionen und Rollen in diesem Gremium gefunden werden. Aber natürlich ist die Arbeit im neu zusammengestellten Vorstand auch eine Chance, finden hier doch neun Personen zusammen, welche sich in grosser Verbundenheit und Solidarität mit dem Sehbehinderten- und Blindenwesen gemeinsam engagieren wollen. Unsere erste Vorstandssitzung war jedenfalls sehr spannend und bereichernd.
Wohin soll sich der SZB bewegen? Wohin muss er sich bewegen?
Die Positionen der Selbst- und Fachhilfe in den verschiedensten Themen- und Tätigkeitsfeldern müssen gestärkt werden. Wenn wir gegenüber politischen Behörden und Bundesämtern genügend Schlagkraft entwickeln wollen, müssen wir nicht als Einzelpersonen oder Einzelorganisationen, sondern gemeinsam und solidarisch auftreten. Hierfür braucht es einen starken Dachverband. Meine Vision ist es, den Dachverband SZB zu stärken und uns hier klar zu positionieren.
Und wo wollen Sie und der Vorstand Schwerpunkte setzen?
Diese Frage werde ich nicht ohne Vorstand beantworten. Wir werden in den nächsten Monaten in einen Strategieprozess eintreten, danach werden wir kommunizieren, wohin der Weg gehen soll.
Was gefällt Ihnen ganz besonders?
Die Arbeit im Vorstand gefällt mir gut. Auch liebe ich es, Sitzungen zu leiten, zu führen, aber auch die Freiheit des Denkens aller Beteiligten zuzulassen, andere Meinungen zu respektieren und in das Denken der Gruppe einfliessen zu lassen. Ich bin gerne als Mensch mit Menschen und für Menschen unterwegs.
Und was nicht?
Ich mag es, wenn Menschen offen kommunizieren und zu ihrer Meinung stehen. Ich mag es gar nicht, wenn Dinge nicht direkt angesprochen, sondern gegenüber Dritten geäussert werden und so ein nicht kontrollierbares Feuer entfachen. Ich wünsche mir deshalb, dass innerhalb unserer Branche nicht gegeneinander, sondern miteinander zum Wohle aller gehandelt wir
Wo steht der SZB nach ihrer Präsidialzeit?
Hoffentlich als starker Dachverband, der sich auch auf die Aufgaben des Dachverbands konzentriert und die Interessen seiner Mitgliederorganisationen vertritt.
Und das wollten ich noch loswerden?
Ich danke den Delegierten für das mir gegenüber an der Delegiertenversammlung ausgesprochene Vertrauen. Ich werde mich ganz für das Wohl des SZB und die Interessen von Menschen mit einer Sehbehinderung oder Blindheit einsetzen.