Neue SZBLIND-Stelle für CVI
Der SZBLIND hat eine neue Stelle für den Bereich Cerebral visual impairment (CVI) geschaffen. Gisela Spiegel wird diese Stelle ab dem 1. März 2025 mit einem Pensum von 50% und ab Juli 2025 mit einem Pensum von 60% besetzen. Frau Spiegel hat 2023 das eidgenössische Diplom Rehabilitationsexpertin mit Fachrichtung Low Vision erlangt. Ihre Kompetenzen, ihr Enthusiasmus und ihr ausgeprägtes Interesse für den Bereich CVI machen sie zur idealen Person für den schrittweisen Aufbau einer nationalen Koordination zu dieser Thematik.

Dienstleistungen im Bewerbungsprozess finanziert
Im März 2024 forderte Nationalrat Andri Silberschmidt in der Motion 24.3156 die Finanzierung von Dienstleistungen Dritter für Menschen mit Behinderungen in Bewerbungsverfahren. Beispiele hierfür sind die Gebärdensprachverdolmetschung von Bewerbungsgesprächen für gehörlose Menschen oder die Begleitung durch Kommunikationsassistierende für Menschen mit Hörsehbeeinträchtigung. Der Bundesrat bestätigte die Wichtigkeit dieser Unterstützung, und das Anliegen wurde im Kreisschreiben über die Abgabe von Hilfsmitteln (KHMI) berücksichtigt. Seit dem 1. Januar 2025 ist die neue Randziffer 1032.1 in Kraft. Damit ist sichergestellt, dass notwendige Dienstleistungen im Bewerbungsprozess – unabhängig von der aktuellen beruflichen Situation der versicherten Person – finanziert werden. Der Bewerbungsprozess beginnt bei der Stellensuche und endet mit dem Unterzeichnen des Arbeitsvertrages.

Erfolg für sbv in Berlin
Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) haben sich für das Mobilitätsassistenzsystem Intros entschieden, um die Barrierefreiheit im öffentlichen Nahverkehr zu verbessern. Entwickelt wurde Intros von der Firma Trapeze in Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Blinden- und Sehbehindertenverband (sbv). Das System besteht aus einem Fahrzeugmodul und der App «ÖV-Radar», die vom sbv speziell auf die Bedürfnisse sehbeeinträchtigter und blinder Menschen zugeschnitten wurde. Mit der App können Nutzende akustische Informationen zu Fahrzeuglinien und Zielen abrufen, ein Türfindesignal auslösen und den Verlauf der Fahrt mitverfolgen. Damit bietet das Intros- System wertvolle Orientierung im öffentlichen Verkehr und unterstützt die BVG bei der Inklusion aller Fahrgäste. Nach erfolgreicher Pilotphase ist geplant, die gesamte Bus- und Strassenbahnflotte in Berlin mit der neuen Lösung auszurüsten.

Zugänglichkeit von Schweizer Museen
Die Schweizer Museumsstatistik, die alle zwei Jahre erhoben wird, zeigt ein detailliertes Bild der Schweizer Museumslandschaft. Erstmals beinhaltet sie auch Daten zur Zugänglichkeit. Im Jahr 2023 waren 64 Prozent der Ausstellungen mit Blindenstock oder mit Assistenzhund begehbar. Nahezu die Hälfte der Museen vermittelten die Informationen der Ausstellungen 2023 mit Texten in einfacher Sprache (46%) oder mit grosser Schrift (41%). Texte in Braille oder Audioguides waren dagegen in weniger als einem Fünftel der Museen verfügbar (17%). Über ein Drittel der Museen (36%) stellten spezielle Angebote für Menschen mit Behinderungen bereit. Dies war in mehr als der Hälfte der Kunstmuseen (52%), aber lediglich in einem Fünftel der regionalen und lokalen Museen (20%) der Fall.

Auftritt an der Swiss Abilities

eine Messe-Mitarbeiterin führt einen Jungen mit Dunkelbrille und Blindenstock in der "Ausprobier-Zone", indem sie den Arm um seine Schulter gelegt hat.
An der Swiss Abilities Messe konnten Interessierte ausprobieren, wie es ist, mit einer Seheinschränkung durch den Alltag zu gehen. / Bild: sbv

An der Swiss Abilities Messe Ende November 2024 gab es erstmals eine Zone zum Thema Sehbeeinträchtigung und Blindheit. Interessierte konnten ausprobieren, wie es ist, mit einer Seheinschränkung durch den Alltag zu gehen. Zudem boten die Standmitarbeitenden Beratungen für Betroffene an und informierten über neuste technologische Hilfsmittel. In einem Fachvortrag wurde die Mobilität von blinden und sehbeeinträchtigten Menschen thematisiert. Der Schweizerische Blinden- und Sehbehindertenverband, Accesstech AG, der Verein Apfelschule und Retina Suisse traten gemeinsam an einem Stand auf und sensibilisierten die Öffentlichkeit und Fachpersonen für die Bedürfnisse von Menschen mit einer Sehbeeinträchtigung. Blind-Jogging, die Blindenhundeschule Liestal und die Schweizerische Schule für Blindenführhunde Allschwill ergänzten den Auftritt des Blindenwesens.

Braille mit Weile – ein Tastspiel für alle
Die Blindenschule Zollikofen hat zusammen mit dem Blinden- und Sehbehindertenverband das inklusive Spiel «Braille mit Weile» lanciert. Es macht auf die vielseitige Verwendung der Brailleschrift aufmerksam und bietet auch sehenden Personen die Möglichkeit, ihren Tastsinn einzusetzen und zu erfahren, wie schwierig exaktes Tasten ist. Im Spiel gibt es 30 Karten zu verschiedenen Punktschriftgebieten: Lesen, Schreiben, Schriftsysteme, Alltag, öffentlicher Raum und historische Entwicklung. Sehende Personen können sich dank den Darstellungen auf der Kartenrückseite ein konkretes Bild von den Einsatzmöglichkeiten der Brailleschrift machen: Das Spiel zeigt zum Beispiel die Anwendung im Bahnhof oder erklärt, was der Unterschied zwischen Basis und Kurzschrift ist. Eine Sensibilisierung mit Spass – bestimmt werden sehende Personen die Brailleschrift in Zukunft an vielen Orten entdecken.