Aus dem SZB: Mehr Bewerbungen als Sitze
Der Vorstand des SZB wird im Juni neu gewählt
Am 7. April ist die Bewerbungsfrist für die Erneuerungswahlen des SZB-Vorstandes abgelaufen. Fünf bisherige Vorstandsmitglieder stellen sich zur Wiederwahl. Für die restlichen Sitze sind acht Bewerbungen eingegangen. Laut Statuten sind insgesamt höchstens 11 Sitze zu vergeben. Das verspricht eine spannende Wahl an der DV vom 17. Juni in Bern.
Von Norbert Schmuck
Im Visier: Das Präsidium
Als Nachfolger des zurücktretenden Präsidenten Stefan Zappa hat sich Thomas Dietziker in Stellung gebracht. Thomas Dietziker, seit 2009 im Vorstand, ausgebildeter Schulischer Heilpädagoge und mit einem Masterstudium in Schulmanagement im Rucksack, leitet als Direktor das Heilpädagogische Schulungs- und Beratungszentrum Sonnenberg in Baar. Neben anderen ehrenamtlichen Tätigkeiten sitzt er auch im Vorstand von Curaviva Schweiz. Er ist im Sehbehindertenwesen, sowohl hierzulande als auch im angrenzenden Ausland gut vernetzt. Seit Jahren bereits beschäftigt er sich intensiv mit Fragen des Sehbehinderten- und Blindenwesens, im Besonderen mit Fragen von Sehbehinderung/Blindheit im Zusammenhang mit einer Mehrfachbehinderung sowie der beruflichen Integration.
Sie wollen es nochmals wissen
Drei verdiente Vorstandsmitglieder haben sich entschlossen, für eine weitere Amtsdauer zu kandidieren: Louis Moeri ist Leiter der Association pour le Bien des Aveugles et malvoyants in Genf und seit 2013 im Vorstand. Ihm ist es wichtig, die Verbindung zwischen der deutschen und der französischen Schweiz auch innerhalb des Sehbehindertenwesens zu stärken. Die wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Fachstelle „Studium und Behinderung“ sowie Lehrbeauftragte an der Universität Zürich im Fachbereich Sonderpädagogik, Helene Zimmermann, ist seit 2007 im Vorstand. Ihr Fokus richtet sich – auf dem Weg hin zur inklusiven Gesellschaft – im Besonderen auf die Bedürfnisse und Interessen sehbehinderter und hörsehbehinderter Menschen. Claude Voegeli schliesslich, der ebenfalls seit 2007 im Vorstand des SZB sitzt, war vormals Abteilungschef beim BSV und hat sich die Interessenvertretung des Blinden- und Sehbehindertenwesens auf politischer Ebene sowie im alltäglichen Leben auf die Fahne geschrieben (Sozialversicherungen, Gleichstellung, Zugang zu Bildung und Arbeit etc.).
Die Neueinsteiger
Fünf Frauen und drei Männer, teils bekannte Gesichter, bewerben sich neu für ein Mandat im Vorstand des SZB. visoparents schweiz schickt seine Direktorin, Carmelina Castellino, ins Rennen. Ihr ist wichtig, die Bedürfnisse der Eltern und ihrer Kinder in den Dachverband einzubringen. Die Caritasaktion der Blinden (CAB) schlägt ihre Präsidentin, Ruth Häuptli, vor, die u.a. einen Beitrag zu einer guten Zusammenarbeit der Mitgliedorganisationen leisten und die Anliegen von blinden, sehbehinderten und taubblinden Personen in der Öffentlichkeit vertreten möchte. Stefan Kaune, Geschäftsführer der Sehbehindertenhilfe Basel, wird vom Blindenheim Basel portiert. Er ist u.a. Präsident des Fachhilfekonsortiums Art. 74 des Sehbehindertenwesens und setzt drei Schwerpunkte: Er möchte mehr Bundes- bzw. AHV/IV-Mittel für den Art. 74 IVG ab Periode 2019 erhalten, die politische Interessensvertretung weiter stärken und die Rechtsgleichheit in Bezug auf IV-Entscheide der kantonalen IV-Stellen verbessern.
Der Schweizerische Blinden- und Sehbehindertenverband schlägt – neben Christian Hugentobler – drei Personen zur Wahl vor. Seine Vizepräsidentin Rita Annaheim, die sich zum Ziel setzt, die Interessen der Blinden- und Sehbehinderten zu vertreten, aber auch den Anliegen von Hörsehbehinderten und Taubblinden gerecht zu werden, die strategische Ausrichtung des SZB mitzugestalten und mit ‚gesundem Menschenverstand‘ Entscheide zu fällen. Dann den Präsidenten der Sektion Jura, Gabriel Friche, Ingenieur HTL, welcher unter anderem das Forum Handicap Jura präsidiert. Er möchte sich auch auf nationaler Ebene verstärkt einbringen, sein Wissen und seine Erfahrungen im Bereich Projektmanagement zur Verfügung stellen sowie als Mitglied einer kantonalen Legislative den Anliegen von Blinden und Sehbehinderten sowie deren Organisationen auch politisch Gehör verschaffen. Schliesslich Dario Conforti, bei Unitas früher verantwortlich für die Datenbank, den Transportservice und die Begleitung sehbehinderter und blinder Menschen. Sein Ziel ist es, den SZB und seine Arbeitsweise besser kennenzulernen und die Unitas sowie auch die italienischsprachige Schweiz bestmöglich zu vertreten.
Annie Obrist (SBb) wird vom Schweizerischen Blindenbund vorgeschlagen. Sie arbeitete früher als kaufmännische Angestellte und ist pensioniert. Sie möchte als Sehbehinderte mithelfen, dass die Erfahrungen und Kenntnisse der verschiedenen Organisationen ausgetauscht und weitergegeben werden sowie die Interessen von Sehbehinderten und Blinden „verteidigt“ werden. ‚Last but not least‘ schlägt Retina Suisse ihr Vorstandsmitglied Hilda Kieni-Stutz vor. Sie arbeitet als selbständige Beraterin u. Coach in verschiedenen Bereichen und war Hotelmanagerin. Sie will ihre vielfältige berufliche Kompetenz und Erfahrung in die Vorstandsarbeit des SZB einbringen und den Dachverband auf diese Weise weiterbringen.
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Der Vorstand des SZB ist paritätisch zusammengesetzt. Dies bedeutet: Sehbehinderte, Blinde, Hörsehbehinderte oder Angehörige einerseits und Nicht-Betroffene andererseits dürfen im Vorstand mit höchstens einem Sitz Unterschied vertreten sein. Seit Inkrafttreten der aktuell gültigen Statuten im Januar 2005 gibt es überdies eine Beschränkung der Amtsdauer auf zwölf Jahre.